Freitag, 27. Mai 2016

Kurzgeschichte - Verfolgt

"LAUF!"

Dieser Gedanke schoss ihr durch den Kopf, als die Schritte immer näher kamen. Seit einer halben Stunde war sie sich bewusst, dass sie verfolgt wurde. Einige Male hatte sie sich während des Laufens umgedreht, war plötzlich abgebogen und von ihrer normalen Route abgewichen tiefer hinein in den Wald. Immer war er da.
Ein paar mal atmete sie auf, als sie die bedrohlichen Schritte nicht  nicht mehr vernahm, wurde langsamer, bis sie sie im gleichen Augenblick wieder hörte. Angst machte sich breit. Eine Angst die tief aus ihrer Seele kam, nahm ihr fast den Atem, zwängte sie ein, so dass es ihr schwer viel gleichmäßig das hohe Tempo beizubehalten.
Wieder eine Abzweigung. Sie bog ohne zu überlegen nach links ab, um es danach direkt wieder zu bereuen. Der Weg war schmaler, matschiger, teils von großen, mit schlammigem Wasser gefüllten Pfützen übersät.

"Gib nicht auf! Du kommst hier heil raus!"

Sie versuchte sich zu motivieren. Ein kurzer Blick zurück. 

PLATSCH!

Ihr Schuh versank in der Pfütze. Sie knickte weg. Ein Schmerz schoss in ihren Knöchel. Sie wollte stehen bleiben, doch im gleichen Moment hörte sie das saugend schmatzende Geräusch von Schuhen auf matschigem Geläuf in ihrem Nacken. Sie ignorierte die Schmerzen so gut es ging und lief weiter. Dunkle Gedanken schossen in ihrem Kopf. Überfall, Missbrauch, Vergewaltigung! Fast jeden Tag konnte man doch so etwas in der Zeitung lesen.

"Du wirst die nächste sein!"

Freitag, 20. Mai 2016

Prosa - Traum

Im Dunkeln verführt,
von Berührung geleitet,
mit Seilen geschnürt,
Dir Lust bereitet.

Von Neugier geweckt,
der Faszination erlegen,
die Scham knapp bedeckt,
so schön wenn wir uns begegnen.

Mit Spannung erwartet,
von Emotionen gefangen.
Der Höhepunkt startet,
zu dem wir nun gelangen.

Ein Traum von Dir,
aus dem ich jetzt erwacht.
Du liegst neben mir,
mein Herz das lacht.

Donnerstag, 19. Mai 2016

Kurzgeschichte - Das Mädchen

Seit Stunden irrte sie durch die Straßen Berlins ohne wirklich darauf zu achten, wo sie entlang lief. Dutzende Male war sie mit anderen Passanten zusammengestoßen. Ihr war es egal. Auch als die Häuser grauer, dunkler wurden, die Fassaden mehr und mehr mit Graffiti besprüht waren, lief sie weiter. Mit ihrem feinen schwarzen Hosenanzug und der weißen Bluse passte sie überhaupt nicht in diese Gegend. Sie fiel auf, doch es interessierte niemanden. Sie hatte geweint. Eigentlich hatte sie gar nicht aufgehört zu weinen, seit sie das Büro Hals über Kopf verlassen hatte.
Dieser Anruf. Dieser eine Anruf hatte sie vollkommen umgehauen. Sie wollte es nicht begreifen. Sie konnte es nicht begreifen! Warum hatte er ihr das angetan? Warum ließ er sie so hängen? Er lief davon, weg von ihr. Flüchtete aus ihrer Ehe, flüchtete aus ihrem Leben, faselte irgendwas von einer Neuen. Alles hatte sie geopfert. Für ihn war sie in diese Stadt gezogen, die sie nicht leiden konnte. Für ihn hatte sie auf Kinder verzichtet. Nun war sie allein.
Sie lief weiter. Weg aus dieser Stadt. Weg von ihm. Versuchte vor ihren Gefühlen zu flüchten. Die Umgebung wurde immer trister. Die Häuser dreckiger und höher, enger aneinandergebaut. Wahrscheinlich würde sie sich noch bedrückender fühlen in dieser Häuserschlucht, doch sie nahm ihre Umgebung nicht war. Sie hassten ihn. NEIN! Sie liebte ihn. SIE LIEBTE IHN! Es schmerzte, es tat weh. Tränen liefen über ihr Gesicht! Von irgendwoher drang Kindergeschrei an ihr Ohr.

Mittwoch, 11. Mai 2016

Kurzgeschichte - Tagtraum

Früh morgens habe ich das kleine Ferienhaus hier in einem schmalen Tal in Ostisland verlassen. Die Wolken hängen tief über den zerklüfteten Bergen, der Nebel hängt zwischen den schroffen Felsen. Ich schlage die Kapuze über den Kopf und binde die Wanderschuhe noch einmal zu. Leise höre ich das Meeresrauschen im Hintergrund, orientiere mich kurz und gehe los. Ich atme tief die feuchte frische Morgenluft an und gehe los.

Dienstag, 10. Mai 2016

Über den Blog - Island

Falls Ihr Euch fragt, woher dieses wundervolle Hintergrundbild stammt. Es stammt von der faszinierenden Vulkaninsel Island. 

Island! Ja dieses bezaubernde, wilde und raue Land hat es mir angetan und ist gefühlt zu meiner zweiten Heimat geworden. Seit 2004 war ich bisher 4 mal dort.

Das Bild entstand in der Nähe des Wasserfalls Goðafoss um kurz vor Mitternacht im Sommer 2013.

Leider wird es wohl viele Jahre dauernd, bis ich die wilde und ungezähmte Natur Islands wieder erleben kann.

Gedanken - Zahlenmensch

So als Zahlenmensch, der ich nun mal bin, bildet man sich manchmal so seine eigenen Statistiken.

Gestern Abend schwirrten mir vor allem wegen der sich häufenden KFZ-Werkstattrechnungen meine eigene Gehaltsstatistik in den Sinn. Mit erschrecken stellte ich nämlich fest, dass ich allein für den Arbeitsweg und das damit verbundene Auto schon zwei ganze Monate arbeiten gehen muss. Das hier für auch mehr ausgegeben wird, als für Klamotten für die ganze Familie im Jahr zusammen, machte es nicht unbedingt besser.

Das liebe Geld steht ja eh auch immer im Mittelpunkt. Als Alleinverdiener -mag altmodisch klingen, aber die Frau kümmert sich tatsächlich noch selbst um die eigenen Kinder- dreht man ja eh jeden Cent drei Mal um, ehe man sich mal etwas gönnt. Nur immer wieder habe ich das Gefühl, dass genau dann immer etwas passiert, wenn man sich gerade mal etwas geleistet hat. 

Moppedführerschein -> Auto geht das erste Mal kaputt

gebrauchtes Mopped gekauft -> Auto geht das zweite Mal kaputt

Terrassenbelag erneuert, da Verletzungsgefahr -> Waschmaschine geht kaputt

Was kommt als nächstes?

Lasst uns doch mal spekulieren:

Kasten Bier gekauft (Sehe ich seit Anfang des Jahres wirklich als Luxus an. Gab auch seit dem keinen mehr) -> Durchlauferhitzer geht kaputt

Blumen für die Frau gekauft -> Herd geht kaputt

Hier könnten wir jetzt ein lustiges Spielchen draus treiben und die verrücktesten Dinge würden passieren... 

Doch denken wir mal positiv, wobei mir das zur Zeit eher schwer fällt!

Was bleibt als Lösung? 

Endlich mal einsehen, dass 160km tägliche Fahrtstrecke einfach ein bisschen viel Arbeitsweg sind (ist geschehen), am Heimatort einen neuen Job finden (gestaltet sich als schwierig), umziehen (kommt aus Heimatverbundenheit nicht in Frage, haben eh schon zu viel aufgegeben)

Vielleicht doch wieder Job für die Frau und gegen die eigenen Vorsätze und die eigene Einstellung, was ein zum Wohlbefinden braucht, verstoßen. 

Vielleicht doch eins der Motorräder wieder verkaufen und damit den Sinn eines gemeinsamen Hobbies verlieren.

Es hilft wohl doch nur der Lottogewinn, den sich Millionen wünschen ohne ihn jeh zu bekommen. 



So häufen sich die Probleme, was kurioser Weise bei mir zu kreativen Ergüssen führt. Kreativität, dem man so einem Zahlenmensch und Statistiker in seinem ganzen Leben nicht zutraut/zugetraut hat.

Beispiele der letzten Zeit sind nicht nur, etliche Tweets auf Twitter oder dieser Blog, sondern auch das handwerkliche Geschick, bei dem ich frei aus dem Kopf heraus ein Hochbeet gebaut oder die Terrasse renoviert habe. Frei nach dem Motto:

"Ganz ohne Plan, alles aus dem Kopf!"

Prosa - Nur mit Dir

Jeden Tag der gleiche Trott,
drehst Dich ständig im Kreis.
Jeden Tag dasselbe Lied,
jedes Mal der gleiche Scheiß!

Wie gerne würdest Du ihn durchbrechen,
Dich befreien von den Ketten.
Die Freiheit spüren, glücklich sein,
die eigene Seele retten.

Nur mit Ihr spürst Du die Freiheit!
Nur mit Ihr bist Du nicht allein! 
Nur mit Ihr fühlst Du Dich vollkommen!
Nur mit Ihr kann Leben sein!

Jeden Tag die gleiche Leier,
die Gesichter alle gleich!
Keiner da der Dich jetzt rettet,
jeder Mensch im eigenen Reich!

Immer schneller dreht dich das Rad,
aus dem es kein Entrinnen gibt.
Wo ist die rettende Hand,
der Mensch, der der Dich aus dem Mist zieht!

Nur mit Ihr spürst Du die Freiheit!
Nur mit Ihr bist Du nicht allein! 
Nur mit Ihr fühlst Du Dich vollkommen!
Nur mit Ihr kann Leben sein!

Nur mit Die spüre ich die Freiheit!
Nur mit Dir bin ich nicht allein! 
Nur mit Dir fühle ich mich vollkommen!
Nur mit Dir kann Leben sein!

The Beginning

Also nun...wie soll ich beginnen? Was soll ich schreiben? Warum soll ich schreiben und wie fange ich am Besten an?

Eigentlich gibt es doch für nichts ein Patentrezept, lebt ein Blog doch von dem, der ihn mit Worten oder Bildern füllt. Von jemandem, der es versteht mit seinen Worten andere an einen Bildschirm zu fesseln, obwohl draußen die Sonne scheint. Ob ich so jemand bin, ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Aber fangen wir mal einfach an:

Wer bin ich?

Aber lässt sich das so einfach beantworten? Klar da gibt es Fakten. Name (Florian), Alter (irgendwas mit Mitte 30), verheiratet und Vater von zwei wundervollen Kindern, etc...

Aber dann? Könnt ihr so einfach aus dem Stegreif beschreiben, wer ihr seid? Mit Adjektive und ohne groß zu überlegen Euch beschreiben? Euch selber Komplimente machen oder vielleicht auch selbst kritisieren.

Einfacher ist es da oft im Umfeld zu recherchieren oder den Worten anderer Glauben zu schenken.


Ich würde mich ja als einzelgängerischer Menschenfreund bezeichnen. Auf den ersten Blick mag das nicht zusammenpassen, doch bei näherer Betrachtung ergibt es einen Sinn. Ich mag die Stille, die Ruhe, die Natur, die Einsamkeit. Vermeide gerne große Menschenaufläufe und bin auch mal gerne nur für mich.
Auf der anderen Seite suche ich den Kontakt zu Menschen, sei es über persönliche Gespräche, Augenkontakt, Berührungen oder Whatsapp, Facebook, Twitter und Co.

Suche vielleicht hier da die Bestätigung, dass ich doch so einiges richtig mache. 


So nun ist der Anfang gemacht, womit auch die erste Frage meines ersten Blogeintrags beantwortet wäre "Wie fange ich an?".


Was soll ich schreiben? Wie oft und wie lang?

Das sind Fragen, über die ich mir selbst noch nicht im Klaren bin. Finden werden sich hier meine Gedanken. Oft Themen die mich beschäftigen, teils vielleicht zusammenhangslos! Dann auch mal Gedichte, die in meinem Kopf herumschwirren und die ich einfach auch für mich mal aufschreiben möchte. Vielleicht gibt es auch ab und an mal die ein oder andere Kurzgeschichte. Klingt doch schon mal recht abwechslungsreich.

Was will ich hier erreichten?

Das ist für mich die entscheidende Frage und vielleicht auch die schwierigste von allen. In aller erster Instanz möchte ich mir hier einfach Dinge frisch, "fromm" (manchmal vielleicht nicht ganz so fromm), fröhlich, frei von der Seele schreiben. Möchte meinen Gedanken mit Euch teilen und den Kontakt zu Euch suchen.
Vielleicht, aber auch nur vielleicht möchte ich einfach auch ein bisschen Anerkennung für mein nur nach außen hin starkes Selbstbewusstsein.

Ich hoffe, dass ich Euch zum Nachdenken, Schmunzeln, Lachen bringen kann, dass ich Euch mit meinen Worten fesseln kann (muss ja auch mal ohne Seile gehen) und Ihr mich ein Stück in meine abstruse Gedankenwelt begleitet.

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen!

Taucht ein in Flo's Gedanken